Die Einführung von Energie-Management-Systemen (EnMS) ist meist Grundlage für Zertifizierungen. So werden energieintensive Vorgänge transparent gemacht und in standardisierten Reports Entscheidungsträgern formal zur Verfügung gestellt. Eine Zuordnung von Energie- zu Kostenträgern veranschaulicht die Nutzung und fördert einen verantwortungsvollen Umgang mit kostensensitiven Rohstoffen. Die Aufdeckung von energetischen und damit bilanziell relevanten Zusammenhängen transponiert energieeffizientes Handeln auf die jeweils einflussnehmenden Ebenen. Das Bewusstsein um die Zusammenhänge in der jeweiligen Ebene ermöglicht energie- und kostenoptimierte Strategien.
Mit Unterstützung von Energie-Management-Systemen können für viele Anforderungen energieeffiziente Optimierungsstrategien im optimalen Verhältnis und im Einklang mit Sicherheitsanforderungen, Energieverbrauchsoptimierungen und Komfortansprüchen in einem individuellen Zuschnitt entwickelt werden.
Erreicht wird dies durch kontinuierlich überwachte Umweltbedingungen, Erfassung der Verbrauchs- und Nutzungsdaten, Vergleich von Soll- und Ist-Werten, Detektion und Alarmierungen von signifikanten Abweichungen in der gebäudetechnischen Ausstattung.
Unternehmen mit einem Energieverbrauch ab 5 GWh, die sich nach der besonderen Ausgleichsregelung von der EEG-Umlage befreien lassen wollen, müssen ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN ISO 50001 oder Umwelt- managementsystem nach EMAS nachweisen.
Äquivalent zu klassischen Management-Systemen wird die Zertifizierung nach ISO 50001 nicht nach Sektoren oder Unternehmensgrösse ausgerichtet. Sie ist ein Management-Instrument, das von Unternehmen und Organisationen unterschiedlichster Art und Grössen für das Energiemanagement eingesetzt werden kann, unabhängig von Auflagen oder verpflichtenden Verordnungen. Die Zertifizierung nach ISO 50001 basiert auf den kontinuierlichen PDCA oder Plan-Do-Check-Act Prozessen.
Durch langfristig zu erwartende steigende Energiekosten und verschärfte gesetzliche Vorschriften zum Klimaschutz steigen die Anforderungen, den Primärenergiebedarf zu senken und den Energieeinsatz zu optimieren. BUS-Systeme übernehmen die Übermittlung von Messdaten der Sensoren und von Statusmeldungen der Aktoren und übertragen die Messwerte automatisch und nutzungsabhängig in Daten-Erfassungs- Systeme. Die gemessenen Werte bilden die Basis für die Steuerung, Regelung und Überwachung von technischen Anlagen und führen zu Alarmierungen bei Verletzung von Schwellwerten. Messwerte bilden ebenso eine Grundlage für weitere betriebswirtschaftliche Auswertungen. Durch die Auswertung von Messdaten können mit Unterstützung von Energie Management Systemen Diagramme, Grafiken und Reports erstellt und für Trendanalysen und Energie- Optimierungs-Strategien herangezogen werden.
Technische Infrastrukturen energetisch transparent abzubilden ist unter anderem eine wichtige Aufgabe eines gut eingeführten Energie-Management-Systems. Erst durch den messtechnischen Anschluss aller Gewerke, ist eine vollständige Erfassung des gesamten Energieverbrauchs möglich. Engmaschige Vernetzungen und die Aggregation von Messdaten in Verbindung mit einem kontinuierlichen Monitoring ermöglichen die Illustration zeitlicher Abfolgen energetischer Prozesse. Daraus abgeleitete detaillierte Analysen bilden die Grundlage für weitergehende Verbrauchs- und Kostenoptimierungen sowie Anhaltspunkte, um ein individuelles Regelwerk und Alarmierungszustände in der Anlagenüberwachung zu definieren.
Eine nachhaltige Planung und Durchführung von Maßnahmen zur rationellen Energieverwendung erfordert ein Energie-Management-System, welches in der Lage ist, die komplexen Vorgänge und Strukturen von technischen Einrichtungen nachvollziehbar abzubilden. Individuell zugeschnittene Visualisierungen auf verschiedenen operativen Ebenen fördern im Zusammenwirken mit Alarmierungsregeln bei signifikanten Abweichungen ein unmittelbares Handeln auf kurzen Wegen im operativen Betrieb. Aus langfristiger Archivierung der Erfassungsdaten und kontinuierlichen Auswertungen lassen sich Normalzustände ableiten, um den Ursachen kurz- bis mittelfristiger Abweichungen auf den Grund zu gehen. Ziel hierbei ist es, kumulierende Einwirkungen auf die gesamte Prozesskette einzuschränken oder gänzlich zu unterbinden, Energieverbräuche zeitlich vorauszuplanen, um ein Lastmanagement zu realisieren und den Energieverbrauch durch kontinuierliche Anpassungen deutlich zu senken.
Die Besondere Ausgleichsregelung regelt die Bedingungen für eine teilweise Befreiung energieintensiver Unternehmen von der EEG- Umlage.
Bezogen auf das letzte Geschäftsjahr müssen folgende Bedingungen
eingehalten werden:
Details sind im EEG 2021 § 62 geregelt.